Das Druckmotiv „auf der Gicht“, dessen Druckstock sich erhalten hat, ist in seiner archaischen Einfachheit ein starkes Symbol.
Wer genau hinsieht, erkennt die ikonische Silhouette des charakteristischen Druckventils auf dem Hosenrohr über dem Hochofen.
Eberhard Gnahs beherrschte eine Vielzahl von Drucktechniken. Dem Tiefdruck galt seine besondere Aufmerksamkeit. Er kombinierte Druckstöcke und Farben oder druckte seine Motive direkt auf historische Unterlagen. In jedem Fall ergeben sich immer neue Sinnzusammenhänge.
Die ungleich komplexeren Flachdruckverfahren Radierung und Lithographie erfordern einen erheblichen Maschinenpark und jede Menge Experimente.
Eberhard Gnahs hinterließ ein umfangreiches druckgrafisches Werk.
Drucke und Aquarelle auf Blaupausen erzeugen eine verstörende Aura.
Die nüchternen Pläne und Zahlenkolonnen, ursprünglich wie vom Kupferstecher gesetzt, erhalten durch die interventionale Übermalung den Charakter von künstlerischen „Wiedergängern“. Ein Memento Mori des einst und jetzt.
In den frühen Tagen seines Ateliers im Dachgeschoss der Schule in Fürstenhausen, hatte Eberhard Zugriff auf einen Fundus von ausrangierten Schulkarten. So entstanden Hängebilder von geradezu asiatischem Zuschnitt.
Zufall? Er experimentierte zeitgleich auch intensiv mit japanischer Tuschmalerei…