Ich bin mein Gedächtnis –
Was sonst.

Rainer Malkowski

Die Erinnerung ist da: Ein Aufenthalt in Irland mit der Künstlerinnen-Gruppe Saar und der Dresdener Sezession. Frauen aus Ost- und Westdeutschland leben und arbeiten 1992 für einige Wochen zusammen in Cloosh-Kinvara in Irland. Inge Andler-Laurenz ist eine von ihnen. Sie war von Anfang an ein Teil der Künstlerinnen-Gruppe und ist es bis heute. Leise und zurückhaltend sind Sprache und Auftreten dieser Künstlerin. Es ist aber immer zu spüren, dass diese Frau mit einem starken Willen und mit großer Ausdauer und Zähigkeit das ins Auge gefasste Ziel erreichen wird.

Der heftige Disput, der dieses deutsch-deutsche Zusammensein zu Beginn prägte, und wie ich heute hinzufüge, notwendigerweise prägte, war nicht ihre Sache. Inge wollte keine Auseinandersetzungen, sie wollte Harmonie. Die Künstlerrinnen stellten letztlich die Zeit Ihres gemeinsamen Schaffens, ihre Begegnung miteinander, ihre Begegnung mit Irland. Und die Kunst, die dort entstanden war, unter das Motto „Mothach Tir“, ein keltischer Ausdruck für Identität und Harmonie. Inge Andler-Laurenz hatte erreicht, was ihr am Herzen lag.

Irland – seine Landschaft, seine Geschichte, seine Menschen, seine Musik und vor allem seine prähistorischen und historischen Orte – verändert jeden Menschen, der sich diesem Land öffnet und es in sich aufnimmt.

Jede der Künstlerinnen erspürte das ihr Gemäße und Einzigartige. Aber sie fanden auch zu kollektivem künstlerischen Arbeiten und Erleben. Inge Andler-Laurenz aber erlag einer besonderen Faszination. Unsere von Wind und Wetter gebeutelten und vom Alter geschwächten Ulmen, die sich den Anschein gaben, unser Haus beschützen zu wollen, wurden ihr Thema. Sie hat diesen Bäumen ein Denkmal gesetzt. Sollte einmal das Leben dieser Bäume zu Ende sein, so werden sie in der Kunst von Inge Andler-Laurenz weiterleben und durch ihre Kunst mir im Gedächtnis bleiben.

Dafür danke ich!

Monika Beck

Mothach Tir, Schweißplastik

Mothach Tir, Schweißplastik