HD Schrader - Kubushochzeit

HD Schrader

Kubushochzeit, 2007
Stahl

an der B 51, Völklingen Richtung Bous, Saarstahl AG, Torhaus 10

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Die Skulpturen HD Schraders setzen sich von ihrer jeweiligen Umgebung in auffälligem Rot ab; sie wirken als Fremdkörper in ihrem kubischen Erscheinungsbild. Kubushochzeit, Kugel im Kubus, Elastic Cube, so lauten die Titel seiner Werke und damit wissen wir, worum es dem Bildhauer geht: um die reine Form. Wir erleben die Werke wie Signalzeichen im Raum, allerdings Zeichen wofür? Eine Geschichte erzählen sie nicht. Schrader entwickelt seine Arbeiten aus einem Regelsystem. Der Betrachter spürt das Prinzip; meist in der Anmutung einer überpersönlichen Kühle, in der Abkehr vom Sinnlichen. Das Sichtbare entwickelt sich aus einem „Rechenprozess“.

Seit 1999 setzen sich Schraders Ausgangswürfel aus Vierkantstahl-Elementen zusammen, wie Würfelskelette.

Zu der Gruppe Cubes and trees gehört die in Völklingen aufragende Kubushochzeit. Wie bei den Ästen eines Baumes können wir durch die Zwischenräume der Kubusgerüste die Umgebung im Zusammenhang mit der Skulptur wahrnehmen. In Völklingen verbindet sich die Stahlarbeit mit der Haldenlandschaft im Hintergrund. Was wir nicht sehen können: Die Arbeit wurde aus dem letzten Stahl gemacht, der in der Völklinger Hütte hergestellt wurde. So bleibt sie mit ihren 28 Tonnen Stahl wie ein Leuchtturm ein sichtbares Zeichen für die letzte Produktion und das Ende einer Ära.

Kubushochzeit setzt sich aus zwei aufwachsenden, 15 Meter lang gezogenen Kuben zusammen. Der Eine steht im senkrechten Lot, der Andere wächst durch seine Neigung in den aufragenden hinein. Zwei scheinen da aufeinander angewiesen zu sein, auf jeden Fall ergeben sie gemeinsam eine neue Form, die beim Umrunden viele verschiedene Formen hervorbringt. Fährt man von Bous auf die Stadt zu, verschmelzen sie gar zu EINEM majestätisch aufragenden Pfeiler.

Entstehung und Aufbau der Arbeit wurden in einem Buch festgehalten: Die Kubushochzeit, hrsg. von Saarstahl AG, Völklingen 2007.