August Clüsserath

August Clüsserath

Geboren: 1899 in Völklingen
Geboren: 1966 in Saarbrücken

Malerei und Grafik

Infos unter Zentrum August Clüsserath

„mein größtes kapital: die unsicherheit“

(A.C. zitiert nach Künstlerlexikon Saar: Catherine Biasini)

August Clüsseraths Werke und sein Leben stoßen in den letzten Jahren auf zunehmendes überregionales Interesse. Durch sorgfältig erarbeitete Kataloge und Texte werden immer mehr Facetten seines umfangreichen Schaffens sichtbar. (Quellen: s. u.)

  • 1899
    geboren in Völklingen, Fenne
  • 1905 -1917
    Volksschule Fenne
  • ab 1909
    Ludwigsgymnasium, Saarbrücken
  • 1917 – 1918
    „Vaterländischer Hilfsdienst“ und Militär
  • 1919 – 1925
    Arbeit als Maurer, Buchhalter, Techniker und Abrechner im Baugewerbe
  • 1925 – 1932
    Student an der Staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe Saarbrücken
    Meisterschüler von Oskar Trepte
  • 1932 – 1939
    freier Künstler (Fenne und Saarbrücken)
  • 1940 – 1945
    Berlin: Tätig im Baugewerbe
  • 1945 – 1948
    freier Künstler (Demmin/Mecklenburg) und Dozent
  • 1949
    Rückkehr ins Saarland
  • 1950
    Mitgründer der Künstlergruppe „Meine Sezession“
  • 1956 – 1964
    Kunsterzieher an beiden Völklinger Gymnasien
  • 1957
    Mitgründer der „neuen gruppe saar“
  • 1966
    gestorben in Saarbrücken

Ausstellungen:

  • seit 1931
    Beteiligungen an Gruppenausstellungen
  • seit 1951
    Einzelausstellungen (Beginn in der Galerie Elitzer Saarbrücken)

Ausstellungen seit 2000:

  • 2003
    Galerie St. Johann Saarbrücken
  • 2006
    Kunstverein Dillingen
    Galerie Besch St. Ingbert
  • 2011
    Union Stiftung Saarbrücken
  • 2014
    Zentrum August Clüsserath e. V., Saarbrücken
    Galerie Nosbaum Reding, Luxemburg
  • 2015
    Saarländische Galerie – Europäisches Kunstforum e. V., Berlin
  • 2016
    Schloss Dagstuhl, Wadern
    Museum St. Wendel

„War August Clüsserath für den Insider eine Persönlichkeit, die mit untrüglichem Instinkt an der Erfindung der Moderne mitgearbeitet hat, so bleibt er doch in seiner Region ein teilweise Belächelter (weil nicht Verstandener), teilweise gänzlich Unbekannter zu Lebzeiten. Die Kraft seiner künstlerischen Aussage erweist sich im Nachhinein mit besonderer Evidenz.“
(Jo Enzweiler).

An gleicher Stelle bezeichnet ihn Lorenz Dittman als „ungemein, vielseiteigen, dabei radi­kalen und höchst konsequenten Maler“.

„Seine Werke waren eigenwillig und widerständig. Seine eigensinnige künstlerische Sprache überschritt bis dahin übliche Konventionen. Von vielen etablierten Kollegen blieb er deshalb unverstanden und oft auch gänzlich unbeachtet.“
(Ulrich Commerçon, Vorwort zur Aus­stellung August Clüsserath im Museum St. Wendel 2016/2017)

August Clüsserath verbrachte die überwiegende Zeit seines Lebens in seiner Geburtsstadt Völklingen. Obwohl er sicherlich nicht auf seine Regionalität reduziert werden kann, gibt es einige Bilder, die einen direkten Bezug zu seiner Umgebung haben (s. u.). Darüber hinaus hatte er in den 8 Jahren, in denen er in den Völklinger Gymnasien Kunsterzieher war, Einfluss auf seine Schüler. Dabei ist die Vermutung sicherlich nicht abwegig, dass er Kunsterzieher eher der Not gehorchend denn aus Neigung war. Offensichtlich war es so, dass er von seiner Kunst nicht leben konnte.

Umso erfreulicher ist es, dass sein umfassender Nachlass von Ernst und Gabriele Clüsserath in verantwortungsvollen Händen sichergestellt, geordnet und präsentiert wird, so dass auch zukünftige Betrachter immer neue Facetten von August Clüsserath kennen lernen und von diesem einzigartigen Künstler auch zukünftig fasziniert bleiben.

Quellen Text: Bertram Sauder (KulturGut e. V.), Institut für aktuelle Kunst im Saarland
Quellen Fotos: Institut für aktuelle Kunst im Saarland, Archiv August Clüsserath

August Clüserath Malerei 1921 – 1966
Hrsg. von Jo Enzweiler
Saarbrücken 2010

August Clüsserath zum 100. Geburtstag
Das grafische Werk von 1960 – 1966
Saarländisches Künstlerhaus (Hrsg.)
Saarbrücken 1999

Künstlerlexikon Saar
Artikel zu August Clüsserath, Catherine Biasini

August Clüsserath 1899 – 1966
Gemälde und Grafik
Museum St. Wendel; Hrsg. 2016

August Clüsserath – Abstraktes Lesebuch
Püttlingen 1967
mit Textbeiträgen von Hans Bernhard Schiff