Inge Andler-Laurenz - Mutter und Kind

Inge Andler-Laurenz

Mutter und Kind, 1981
Grauguss, patiniert

Pfarrgarten St. Eligius, Völklingen

Die Brunnenfigur Mutter und Kind wurde von einer in Völklingen beheimateten Künstlerin aus Grauguss geschaffen. Grauguss gehört zu den Gusseisen und besteht, wie der Name verrät, zum Hauptanteil aus Eisen, während Bronzeguss zu mindestens 60 % auf dem Element Kupfer basiert. Wir begegnen ihrer Kunst an unterschiedlichsten Orten der Stadt und deren Umgebung. Für die Pfarrkirche St. Monika in Überherrn hat sie 1979–1981 mit dem sechsflügeligen Eingangsportal ein Hauptwerk geschaffen. Im Innern stammen Taufbecken, Tabernakel, Leuchter, Vortragekreuz und die Skulptur der Madonna von ihr.

In der Generation der Inge Andler-Laurenz haben nur wenige Frauen das Fach der Bildhauerei gewählt. Sie begnügte sich jedoch nicht mit Ton und Gips oder mit der Kleinplastik, sondern beschäftigte sich über den Bronzeund Grauguss hinaus mit der Kunst des Schweißens. Als Tochter der Eisenhüttenstadt saß sie an der Quelle der Lehrwerkstätten und wusste sie auch zu nutzen.

Auch wenn die Arbeit nicht im Pfarrgarten einer Kirche stünde, wüssten wir um die lange Tradition der Madonna mit Kind. In Titel und Gestaltung versteht es die Künstlerin von der besonderen Geschichte das Augenmerk auf jede Mutter zu lenken, deren Lebensform sich mit der Nähe zu einem Kind verändert hat.

Beide lebensgroß wirkende Körper ergeben gemeinsam – 110 cm hoch ist die Sitzende mit einer Tiefe von 100 cm – eine schalenartige Form. Da sammeln sich mal das Licht mal der Schatten und mal der Regen. Das Kind hat noch keine Bewegungsfreiheit. Doch während die Mutter mit geneigtem Kopf auf die Welt von Brunnen und Kind konzentriert bleibt, schaut es keck in die Umgebung hinaus. Ort und Skulptur laden an diesem beruhigten Platz der Kirche zum Verweilen und Ruhefinden ein.