Gunter Demnig- Stolpersteine

Gunter Demnig

Stolpersteine, 2013

Poststraße 30, Völklingen

Im Januar 2015 waren 50.000 Stolpersteine in 1.300 Orten Europas verlegt. Das Mahnmal im Gedenken an den Holocaust in Form einer Intervention im öffentlichen Raum verbreitet sich stetig weiter.

Es handelt sich um Pflastersteine, je 96 x 96 mm, Höhe 100 mm, die mit den in Messing eingravierten Namen, Geburtsdaten, dem Datum und dem Ort ihrer Ermordung versehen vor dem einstigen Wohnhaus der Opfer des Holocaust in den Boden eingelassen werden. Wir stolpern nicht im wörtlichen Sinne darüber. Alle Steine gemeinsam ergeben das Werk. Eine Internetseite repräsentiert das Projekt und zeigt die Chronik auf von Januar 2003 als die ersten 17 Steine in Freiburg mit Genehmigung verlegt wurden bis zum jetzigen Zeitpunkt. Die Betitelung lautet: „Ein Projekt, das die Erinnerung an die
Vertreibung und Vernichtung der Juden, der Zigeuner, der politisch Verfolgten, der Homosexuellen, der Zeugen Jehovas und der Euthanasieopfer im Nationalsozialismus lebendig erhält.“ Der Künstler bezieht sich auf eine Stelle im Talmud: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Seit fünf Jahren werden die Steine von Michael Friedrichs- Friedländer in Berlin-Pankow von Hand gefertigt. In das weiche Metall wird jeder Buchstabe mittels eines Stempels eingehämmert.

In Völklingen wurden 2012 initiiert durch das Aktionsbündnis Stolpersteine und die Stadt die ersten 7 Steine in der Saarstraße 33 vor dem Wohnhaus von Fredi Wiedersporn verlegt. Weitere Orte: Völklinger Straße 60, zum Gedenken an den Schneider Wilhelm Bermann und Berta Bermann-Keller, Völklinger Straße 61, Samuel Bermann und Familie, in Ludweiler vor dem ehemaligen Bürgermeisteramt ein Stein für den Bergmann Philipp Kaufmann, in Luisenthal Bahnhofstraße 4 für den Kinderarzt Dr. Fromm, vor dem Albert-Einstein Gymnasium für den Schüler Fritz Lieser, in der Moltkestraße 49 und 19 für Josef Schirra und Hermann und Klara Kahn, Poststraße 30 für die Familie Benny und Alica Kahn mit den Kindern Odette und Robert. Im Jahr 2014 folgten in Lauterbach, Köhlerstraße 7 ein Stein für Andreas Closen, in der Hauptstraße 293a für Anton Detemple, in Heidstock, Burgstraße 17 für Benno Wang, in Fürstenhausen, Saarbrücker Straße 19 für Abraham und Minna Kaiser, in Geislautern, Warndtstraße 87 für Albert Grimm, Poststraße 30 für die Familie Ostrolenk, vor dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte Stolperschwelle für die Zwangsarbeiter in der Stahlproduktion.