Eigentlich sind die Völklinger „Erzengel“ ein festgefügter Teil des urbanen Mythenkanons.
Frauen trugen in den Jahren vor 1900 schwere Erzkörbe auf ihrem Kopf.
Auf diesem großformatigen Bild werden in der Tat entsprechende Körbe getragen, aber für Eberhard Gnahs sind die androgynen Silhouetten vor einem hellglühenden Kern universelle Metaphern der harten Arbeit am Hochofen.
Ein wenig „Tschernobyl“ steckt noch in diesen Darstellungen. (verzweifelt) arbeitende menschliche Figuren in einem chaotischen Ambiente. Das erinnert an die tödlich verstrahlten „Liquidatoren“ auf dem Dach des Reaktorgebäudes.
Für Eberhard Gnahs verschmolzen die Erinnerungen an den Hochofen häufig mit aktuelleren Bildern des Zeitgeschehens.